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Referate


Die Symposiumswoche wird von Vorträgen begleitet, welche aus verschiedenen Blickwinkeln bzw. Standpunkten an das Thema herangehen und so nochmals eine themenbezogene Konzentration bringen und Raum für anschliessende Diskussionen schaffen.

Sonntag, 5. September, ab 14:30 Uhr

Heidi Radke (Veterinärin)
Menschlichkeit in der Intensivstation- Pflegequalität

Pflegequalität ist untrennbar mit den Begriffen Zeit oder vielmehr Zeitmangel und Sparen, Sparen, Sparen verbunden. Vor dem inneren Auge taucht Pflegepersonal auf, dass gehetzt im Schnelldurchgang ein Bett nach dem anderen "erledigt". Verlässt man aber diese theoretische Ebene, die eine Intensivstation als offizielle Einrichtung mit einem Blick von Aussen betrachtet, sind ganz andere Eindrücke zu gewinnen. Pflegequalität bedeutet auch, Pfleger und Patienten als gleichwertige Partner zu begreifen. Es geht darum, Vertrauen aufzubauen und Sicherheit zu geben auf einer Basis von Autonomie und Verantwortung. Es ist ein sehr direktes, ein sehr unmittelbares Miteinander. Braucht es vielleicht nicht unbedingt Zeit, sondern Mut, sich auf eine solches Pflegekonzept einzulassen?

Montag, 6. September, Nachmittag

Beat Brunner (Historiker, Projektleiter equiterre)
Allzugut ist ungesund

Dass das Glück nicht von der Menge abhängt, ist klar. Es gibt jedoch auch ein Übermass an Qualität. Wer Topleistungen produziert, lebt gefährlich; SpitzensportlerInnen haben ein schlechteres Immunsystem als Normalsterbliche, begnadete KänstlerInnen greifen öfter zu Suchtmitteln als der Durchschnitt. Ausserdem hängt Qualität stark mit unserem Leistungsdenken zusammen. Anhand von ihr bewerten wir, stellen Ranglisten auf, sagen, was gut und schlecht ist. Was den Ansprüchen nicht genügt, wird aussortiert. Der Mensch wird darüber definiert, was er tut, nicht wer er ist.

Dienstag, 7. September, 19:00 Uhr

Alex Meszmer (Künstler, Lehrer)
Wissen, Schönheit und der Sinn des Lebens oder die Wahrheit über alles...

Gibt es "Qualität" in den Bereichen Philosophie, Kunst und Leben? Und wie könnte sie aussehen? Ist alles nur eine Frage der Rezeption oder ein Wahrnehmungsproblem?
Sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht oder wollen wir die Bäume vor lauter Wald nicht sehen?
"42", sagte Deep Thought und fiel in tiefes Schweigen...

Mittwoch, 8. September, Nachmittag

Petra Elena Köhle und Nicolas Vermot Petit-Outhenin
Kunst und Qualität - ein Ausflug mit Geleit

Anhand des Buches "Setting zur Beurteilung von Kunst" möchten wir die Ausstellung unter 30 im Liner Museum Appenzell besuchen. Das Arbeitsbuch wurde von Peter Radelfinger, Cecile Wick und Meret Wandeler entwickelt. Sie setzten sich im Rahmen eines Forschungsauftrages der Hochschule für Gestaltung und Kunst mit dem Thema Kunst und Qualität auseinander. In diesem Zusammenhang befragten sie Kunsthistoriker, Kunstkritiker und Künstler zu diesem Thema. Wir werden einerseits mit diesem Buch arbeiten, andererseits aber auch Methode und Entwicklung dieses Projektes vorstellen.
Jeder Teilnehmer wird für sich das kleine Formular ausfüllen und individuell Übungen vor einem ausgewählten Werk durchführen. In einer anschliessenden Diskussion können Erkenntnisse ausgetauscht werden um so die Kriterien zur Beurteilung von Qualität im Kunstbereich offen zu legen und zu reflektieren.